Ein Rahmenkredit verbessert den finanziellen Spielraum von Kontoinhabern langfristig. Anders als andere Kreditformen kann er, muss aber nicht in Anspruch genommen werden. Nur die Beträge, die auch beansprucht werden, werden mit Zinsen verrechnet. Wer mit dieser Kreditform verantwortungsvoll umgeht, hat ohne Ablaufdatum einen besseren finanziellen Spielraum.
Eigenschaften des Rahmenkredits
Wie der Dispokredit eines Girokontos hat auch der Rahmenkredit eine feststehende Höchstgrenze. Diese Grenze legt die Bank als Kreditgeber vor allem nach dem Einkommen des Kreditnehmers und seinen sonstigen finanziellen Verhältnissen fest. Wichtig ist, dass für diese Kreditform keine festen Zinsen anfallen. Die Bank gibt eine Zusage für den Rahmen, der Kreditnehmer kann darüber jederzeit verfügen. Wird der Verfügungsbetrag nicht genutzt, fallen keine Kosten an.
Allerdings richten sich bei der Inanspruchnahme die erhobenen Zinsen nach der momentanen Marktsituation. Das kann günstig bleiben, zu Spitzenzeiten aber auch erheblich höhere Kosten als eine andere Kreditform verursachen.
Je schneller ein Betrag innerhalb dieses Kreditrahmens zurückgezahlt wird, desto überschaubarer bleiben Zinskosten. Es gibt aber für die Rückzahlung keine festgesetzten Termine. Der Kreditnehmer ist also besonders flexibel über sein eigentliches Einkommen hinaus.
Achtung: Wird der Rahmenkredit sehr lange in voller Höhe ausgeschöpft, wird die Bank den Rahmen verkleinern. Denn diese Kreditform gleicht einem Vertrauensbeweis in die regelmäßige Rückzahlung in Teilbeträgen oder vollständig.
Wie kann ein Rahmenkredit beantragt werden?
Vor einer Zusage für einen Rahmenkredit prüft die Bank folgende Eckdaten:
- Das Alter des Kreditnehmers: Erst im Alter ab 18 Jahre wird überhaupt ein Antrag für einen Rahmenkredit von der Bank angenommen.
- Der Wohnsitz des Kreditnehmers: Rahmenkredite werden nur an Kreditnehmer mit einem festen Wohnsitz in Deutschland vergeben.
- Für den Antrag auf einen Rahmenkredit erstellt der Kreditnehmer einen detaillierten Haushaltsplan. In diesem sind monatliche Einnahmen, regelmäßige Ausgaben und eventuell andere Kreditverpflichtungen aufgelistet.
- Die Vergabe eines Rahmenkredits erfolgt ausschließlich auf ein Girokonto in Deutschland. Eine Zusage für ein ausländisches Konto ist auch für Staaten der EU ausgeschlossen. Der Grund hierfür ist die Rechtssicherheit. Denn der Einzug des Geldes bei einer zu langen Überziehung des Kreditrahmens kann nur nach deutschem Recht vor einem deutschen Gericht erfolgen.
- Eine gute Bonität des Kreditnehmers bedeutet, dass keine Schufa-Einträge mit Pfändungsbeschlüssen vorliegen dürfen. Nach Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung, nach einem Insolvenzverfahren als Privatperson oder bei Vorliegen eines Haftbefehls wird keine Zusage erteilt.
Pro und Kontra Rahmenkredit
Der wichtigste Vorteil eines Rahmenkredits ist die Verfügbarkeit der festgelegten Summe ohne Vorgaben für eine terminbedingte Rückzahlung. Wer seinen den Rahmen nie in Anspruch nimmt, muss auch nie Zinsen dafür zahlen. Es ist möglich, über den Komplettbetrag oder nur Teilbeträge nach eigenem Ermessen, also ohne Zweckbindung, zu verfügen. Jedoch bekommen nur Kreditnehmer mit wirklich guter Bonität einen Rahmen zugesprochen. Die Zinsen können bei ungünstiger Marktlage selbst für kleine Beträge enorm sein. Wer sich für einen Antrag auf einen Rahmenkredit entscheidet, sollte finanziell über eine gute Disziplin verfügen. Denn der gewährte Kreditrahmen kann zu übermäßigen Ausgaben verführen. Das Risiko einer Verschuldung wäre dann auf lange Sicht nachteilig für die gesamte Bonität, auch für andere finanzielle Pläne.
Fazit:
Wer verantwortungsbewusst mit Geld umgeht, verbessert seinen finanziellen Spielraum mit einem Rahmenkredit deutlich. Anders als beim Dispokredit fallen hierfür nur Zinsen bei Inanspruchnahme an. Die Vorgaben für eine Kreditzusage sind allerdings streng.